Wissenschaftsakademie Berlin
    Chronologie 2002








  • Freitag, 17. Mai 2002, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Das Copyright und andere Codes: Kreativität als Umschreibungsprozess"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: "Kann man Kreativität verbieten? Die drohenden Verschärfungen der Urheberrechtsbestimmungen als Reaktion der Unterhaltungsindustrie auf die Digitalisierung kultureller Werke haben unlängst nicht nur zu einer Debatte über die kleptomanische Natur kultureller Schaffensprozesse geführt, sondern auch gleich eine kritische Begleitmusik hervorgebracht, die die Märsche der Copyleft-Bewegung begleitet. Ohne die auf dem Spiel stehende Demokratisierung kreativer Prozesse unterschätzen zu wollen, stellt sich die Frage, ob die Auseinandersetzung mit juristischen, ökonomischen und technischen Barrieren ihrerseits nicht auch immer eine der Entstehungsbedingungen für Kreativität war. Anhand verschiedener historischer Beispiele und theoretischer Überlegungen versucht das Seminar diese Wechselwirkung zu diskutieren.

    Der Dozent, Harald Staun, schreibt als freier Autor u.a. für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich."

    Das Seminar war ein grosser Erfolg.








  • Freitag, 24. Mai 2002, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Futter fuer die Reflexion? (Post-) Subkultur als Lernkontext"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: "Dieses Seminar versucht, zwei sozialtheoretische Felder - das der Jugend- und Subkulturforschung und das der Reflexivitaetssoziologie - sinnvoll miteinander zu verbinden. Das beinhaltet zum einen eine Einfuehrung in "subcultural studies", wie sie an der Chicago School, dem Birmingham CCCS und danach in Form von "post-" subcultural studies betrieben wurden. Zum anderen wird der Begriff der Reflexivitaet (via Philosophie, moderner und spaetmoderner Soziologie und Kulturwissenschaft) zerlegt und selektiv wieder zusammengebaut. Die Verbindung dieser Felder soll einen neuen analytischen Rahmen generieren, in dem gegenwaertige Jugend- und Subkulturformationen neu gedacht und erforscht werden koennen. Dieser Rahmen setzt da an, wo 'Widerstand' als Hauptreferent (vorwiegend symbolischer, etwa durch Style) in Zeiten von subkultureller Popularisierung und Kommerzialisierung untragbar scheint. Worin koennte nun dennoch ein progressives Potential entschlossener Populaerkulturanhaenger bestehen? In ihrer sich durch ihr kulturelles Umfeld ausweitenden Reflexivitaet. Was das heisst und wo dies in welcher Form passiert, soll in diesem Seminar ergruendet werden.

    Dozent: Boris Ewenstein, Media and Communications / Sociology, Goldsmiths College, University of London
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich."


    Das Seminar war ein grosser Erfolg.
    Skript des Vortrags hier








  • Freitag, 12. Juli 2002, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Euphorien, Turbulenzen, Paniken: Die Ökonomie des Risikos"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: "Globalisierung und zunehmende Vernetzung der Volkswirtschaften über weltweite Informations-, Handels- und Finanzströme führt zu einer unüberschaubaren Anzahl von Abhängigkeiten. Diese Entwicklung sorgt nicht nur für einen Anstieg des systemischen Risikos, sondern begünstigt offenbar auch massenpsychologisches Verhalten an den Börsen oder den Währungsmärkten der Welt. Dies ist vor allem durch die Börsencrashs und Finanzkrisen der letzten Jahre deutlich geworden. Warum aber verhalten sich Analysten und Anleger wie Herdentiere? Und welche Gesetze wirken in Netzen? Wie entstehen Euphorien und wann kippen sie um in Paniken? Diesen Fragen geht Nicola Jentzsch in diesem Kompaktseminar nach. Anhand neuer wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse soll erklärt werden, wie Risiken entstehen, welche Anomalien in Märkten auftreten und wie sich der Mensch in einer Welt des Zufalls verhält.

    Die Dozentin, Nicola Jentzsch, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am John F. Kennedy Institute, Section of Economics, Berlin.
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich."


    Das Seminar war ein grosser Erfolg.
    Skript (pdf) des Vortrags hier








  • Freitag, 19. Juli 2002, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Geschichte des Fahrstuhls"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: "Seit knapp hundert Jahren unhinterfragter Standard in Wohn- und Bürogebäuden, markierte die Etablierung des Fahrstuhls im späten 19. Jahrhundert doch einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des Hauses. Das Seminar versucht sich an diese historische Nahtstelle heranzutasten. Was bedeutete es, dass sich die Organisation der Gebäude plötzlich um einen Schacht herum organisierte? Wie veränderte sich die vertikale Hierarchie der Stockwerke im Lauf des 20. Jahrhunderts (von der Bel Etage zum Penthouse; vom unheimlichen Dachboden zum glamourösen Roof Garden)? Welche Phantasmen und Ängste löst die uneinsehbare Kabine bis heute aus? Dass der Fahrstuhl im Zentrum dessen steht, was man die "imaginäre Ordnung" des modernen Hauses nennen könnte, soll im Laufe dieses Seminars erarbeitet werden.

    Dozent: Andreas Bernard (Bauhaus Universität Weimar / Süddeutsche Zeitung)
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich.

    Im Anschluss an das Seminar: Trimesterabschlussparty der Wissenschaftsakademie Berlin, mit DJ Oskar, ab 23 Uhr, im F.U.N., Mohrenstrasse 17, Ecke Friedrichstrasse, B-Mitte"

    Das Seminar war ein grosser Erfolg.








  • Freitag, 15. November, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Verführung des Denkens durch Sprache"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: Es ist hier von der Verführung des Denkens, nicht aber der Menschen durch Sprache die Rede, denn es geht weniger um die Methoden und Techniken der Propaganda, durch welche Menschen verständnislos gemacht werden, als um das Scheitern des Verstandes selbst. Der erste Teil des Referats hat zwecks einer Grundlegung wesentliche Funktionen und strukturelle Eigentümlichkeiten des Signalsystems "Sprache" zum Gegenstand.
    Im zweiten Teil werden am Beispiel der marxistischen Ideologie die Folgen kategorialer Fehler und elementarer Verstösse gegen die Logik des Sprachgebrauchs veranschaulicht.
    Und am Schluss soll der Versuch einer Antwort auf die keineswegs triviale Frage stehen, warum gerade Intellektuelle so anfällig für die blosse Imitation von Begründungszusammenhängen gewesen sind.
    Der Vortrag des Historikers Dr. Horst Ermel ist nach den Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts Teil einer intellektuellen Selbskritik und zugleich der Versuch, das immer wieder gefährdete Projekt der Aufklärung fortzusetzen. Vom Hörer werden keine linguistischen oder gar philosophischen Kenntnisse, wohl aber geduldige Bereitschaft in Ansehung der immerhin etwas spröden Materie erwartet.

    Dozent: Dr. Horst Ermel, Privatgelehrter
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich.

    Das Seminar war ein grosser Erfolg








  • Freitag, 22. November, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Die fünf Pforten der Manipulation"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: Wie treibt ein winziger Fadenwurm eine Süßwassergarnele in den Selbstmord? Was haben Autoverkäufer von den Verhörmethoden des CIA gelernt? Wie schafft man es, dass eine Horde Affen sich plötzlich von Weizen ernährt? Kurz: Wie bringt man jemanden dazu, sich selbst zu schaden und gegen seine eigenen Instinkte zu handeln? Eine Einführung in die Kunst der Manipulation. Mit anschaulichen Beispielen von Adam und Eva über Anne Parillaud, Gammarus lacustris und Mercedes Benz bis hin zu Thomas Gottschalk.

    Der Dozent, Ralf Grauel, 37, ist Autor beim Wirtschaftsmagazin brand eins und lebt in Berlin. Das optische Konzept des Vortrags stammt von Johannes Erler, Factor Design, Hamburg
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich.

    Das Seminar war ein grosser Erfolg
    Thesenpapier des Seminars








  • Freitag, 6. Dezember, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "FLIP FLOP -Daten, Ökonomie, Kultur"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Dem Erfinder der Fotografie gelang es nicht, auch nur einen einzigen Investoren für seine Idee zu begeistern. Das Kino der Brüder Lumière war als Jahrmarktsattraktion gedacht, deren ökonomisches Potential nach einem Jahrzehnt erschöpft sein würde. Solchen unvorhergesehen Erfolgen stehen eben unerwartete Misserfolge gegenüber. In den neunziger Jahren verfeuern Investoren Milliardensummen für eine Internet-Expansion, die sich nie auszahlt. Und heute zwingt der vorauseilende Spott über UMTS die Marketing-Abteilungen der Medienkonzerne bereits, neue Namen für die drohende Totgeburt zu erfinden.
    Das Verhältnis von Daten und Medien zur Ökonomie der Kultur erscheint unübersichtlich und nahezu beliebig. In einer kurzen methodischen Einführung stellt das Seminar einen Ansatz vor, Informationstheorie, Differenzanalyse und die Dynamik kultureller Distinktionen zu einer Theorie der Kulturtechniken zu verknüpfen.

    Der Dozent, Stefan Heidenreich, arbeitet am DFG-Forschungsprojekt "D1: Geschichte und Systematik der digitalen Medien" an der Humboldt-Universität-Berlin, Kulturwissenschaften.
    Veröffentlichungen: Was verspricht die Kunst? Berlin 1998; ICONS, Berlin 1998 (Mit-Hrsg.) Suchbilder, Berlin 2002 (Mit-Hrsg.); schreibt regelmässig für de:bug und schrieb regelmässig für die FAZ Berlin-Seiten.
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich.

    Das Seminar war ein grosser Erfolg








  • Donnerstag, 12. Dezember, 20 - 22 Uhr (c.t.)
    Kompaktseminar: "Interpretation - Manipulation - Kontamination. Wagner, Nike und das Ende der Aufklärung durch Musik"
    Seminarort: Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), Berlin-Mitte

    Ankündigungstext: Kann Musik zu ihrem eigenen Vorteil manipulativ sein? Absurde Frage, zugegeben. Aber heisst das auch: Was Musik auslöst, hängt allein von ihr selbst ab? Oder doch von den jeweiligen Hörerinnen und Hörern?
    Der Musiker und Dirigent Christian von Borries berichtet über seine aktuelle Arbeit am Projekt "Musikmissbrauch", Sponsoring im Palast der Republik, und über das neue Label "Masse und Macht - classic counterfeiting systems", das er gerade zusammen mit Martin Hossbach gegründet hat. Dort wird Musik erklärtermassen manipuliert. Was bedeutet das?
    Ein Vortrag über die Genugtuung des Besetzens, Recycelns und die Verklärung der Vergangenheit (nicht wirklich).
    Die erste Single von Masse und Macht - classic counterfeiting systems: Masse und Macht 00, Kontamination 1&2 (Musik: Christian von Borries), wird im Anschluss an den Vortrag erstmals öffentlich vorgestellt.

    Dozent: Christian von Borries
    Dieses Seminar ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführliche Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich.


    Das Seminar war ein grosser Erfolg








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